Carl Spitteler
Carl Friedrich Georg Spitteler (Pseudonym Carl Felix Tandem; * 24. April 1845 in Liestal bi Basel; † 29. Dezember 1924 in Luzern) weer en Swiezer Dichter un Schriever, Kritiker un Essayist. 1919 kreeg he den Nobelpries för Literatur.
Leven un Wark
[ännern | Bornkood ännern]Spitteler wurr as Söhn in de Familie vun en ut Buernverhältnisse stammend protestantisch Richter un Landschriever boren un hett sien Jöögd (af 1849) in Bern verbrocht. Nah de Besöök vun dat Humanistisch Gymnasium un dat Pädagogium in Basel, wo he vun sien Schoolmeester Jacob Burckhardt stark präägt wurr, hett he sück 1864 wegen Unstimmigkeiten över sien Beropsloopbahn vun sien Familie trennt un is nah Luzern trucken.
Dor studeer he af 1865 Juristeree un in Zürich un Heidelbarg (1867/68) protestantisch Theologie, ofschoons he vun sien Weltanschauung her Atheist weer. Um nich Pastoor in Graubünden to wurrn, nehm he en 1871 Stää as Privatlehrer in de Familie vun en finnischen General an, wodör he Kuntakte to finnisch un baltisch Adelkreisen in Sankt Petersburg un Finnland knüppen de. Sien Indrücke ut dissen Upenholt sünd laterhenn in de Vertellsels Ei Ole un Das Bombardement von Åbo infloten. 1879 is Spitteler weer in de Swiez torüchgahn un hett bit 1881 an de Einwohnermädchenschule in Bern ünnerricht. Laterhenn hett he as Schoolmeester in La Neuveville un as Journalist in Basel, ünner annern ok as Feuilletonredakteur för de Neue Zürcher Zeitung, arbeidt. 1883 hett he Maria Op den Hooff heiraadt, en fröhere Schölerin. Tosommen harrn se twee Döchter (* 1886 un 1891).
All 1880/81 schreev Spitteler ünner de Pseudonym Carl Felix Tandem dat tweebändig Epos Prometheus und Epimetheus, in dem he den antiken Prometheus-Mythos mit modern Sinngehalt füll. Spitteler behannel dat Thema Butensieder versus Mass: Prometheus as autonoom Individualist, de sück kien minschlich Geweten, sonnern blots sien unafhängig Seele ünnerdaan is, wurrd anfangs ut de minschlich Sellschap verstött, is aber nahst as eenzig in de Laag, tegen de Mächte vun dat Böse antokämpen un hör tominst deelwies to besiegen. Spitteler leeg hier stilistisch wiet af vun de Strömung vun de Realismus; Verwandtschap to Schopenhauer un Nietzsche kann man sehn.
As Spitteler 1893 dör dat Arvdeel vun sien storven Schwegervader finanziell unafhängig wurr, hett he sück in Luzern mit sien Familie as free Schriever daal. Sien Eerstlingswark, as ok wieder lyrisch Arbeiten, bleven wietgahnd ahn Echo.
Eerst sien groot Versepos Olympischer Frühling (1900-1905), in de Spitteler in rund 20.000 Versen Figuren un Handlungsstränge vun de greeksch Mythologie in sien eegen, modern Erlebniswelt transporteer, kreeg positiv Resonanz. Inbett in en mythologisch Märchen, hett Spitteler en düster Bild vun dat Universum tekent, dat sien pessimistisch Weltsicht entspreken de.
1905 kreeg he de Ehrendokterwürde vun de Universität Zürich un 1915 vun Lausanne. 1905 hett Spitteler in sien pessimistisch Weltsicht twintig Aphorismen tegen den Tietgeist in en Togaav to sien Essayband "Lachende Wahrheiten" (1905): "Ein Büschel Aphorismen" verapenlicht.
Romain Rolland, Priesdräger vun 1915, hett Spitteler 1919 för den Literaturnobelpries vorslahn, de hüm as eersten Swiezer „im besonderen Hinblick auf sein mächtiges Epos ‚Olympischer Frühling‘“ 1920 verlehnt wurr. In dat sülvig Johr wurr he ok noch mit den Groot Schillerpries vun de Swiezer Schillerstiftung uttekent.
Politisch is Spitteler to’n Anfang vun den Eersten Weltkrieg för en Neutralität vun de Swiez intreden. To sien vöölbeacht Striedreed Unser Schweizer Standpunkt van Dezember 1914, in de he sück düütlich vun de düütsch Natschonalismus afgrenz, seh he sück veranlasst, as sien Wark Prometheus und Epimetheus in Düütschland as Indiz för en antidemokratisch, elitär Denken bruukt wurrn sull.
Spitteler is an 29. Dezember 1924 in Luzern storven un wurr up den städtischen Karkhoff Friedental bisett.
Carl Spittelers Nahlass befind sück in dat Swiezer Literaturarchiv in Bern, in de Zentralbibliothek Zürich un in dat Dichter- un Stadtmuseum in Liestal.
Warken
[ännern | Bornkood ännern]- 1881 Prometheus und Epimetheus
- 1883 Extramundana
- 1887 Ei Ole
- 1887 Samojeden
- 1887 Hund und Katze
- 1887 Olaf
- 1888 Bacillus
- 1889 Das Bombardement von Åbo
- 1889 Schmetterlinge
- 1889 Der Parlamentär
- 1890 Das Wettfasten von Heimligen
- 1891 Friedli der Kolderi
- 1891 Gustav
- 1892 Literarische Gleichnisse
- 1892 Der Ehrgeizige
- 1893 Jumala. Ein finnisches Märchen
- 1896 Balladen
- 1897 Der Gotthard
- 1898 Conrad, der Leutnant
- 1898 Lachende Wahrheiten
- 1900 Die Auffahrt
- 1901 Hera die Braut
- 1903 Die hohe Zeit
- 1904 Ende und Wende
- 1905 Olympischer Frühling (Epos)
- 1906 Imago
- 1906 Gras- und Glockenlieder
- 1907 Die Mädchenfeinde
- 1920 Meine frühesten Erlebnisse
- 1924 Prometheus der Dulder
Weblenken
[ännern | Bornkood ännern]- Nachlass von Carl Spitteler in der Archivdatenbank HelveticArchives der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Publikationen von und über Carl Spitteler im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Spitteler in de Katalog vun de Deutsche Nationalbibliothek
- Autobiographie up de Siet vun de Nobelpries
- Indrag to de Person in dat Biograafsch-Bibliograafsch Karkenlexikon (hoochdüütsch)
- Carl-Spitteler-Stiftung
1901: Prudhomme | 1902: Mommsen | 1903: Bjørnson | 1904: F. Mistral, Echegaray | 1905: Sienkiewicz | 1906: Carducci | 1907: Kipling | 1908: Eucken | 1909: Lagerlöf | 1910: Heyse | 1911: Maeterlinck | 1912: Hauptmann | 1913: Tagore | 1915: Rolland | 1916: Heidenstam | 1917: Gjellerup, Pontoppidan | 1919: Spitteler | 1920: Hamsun | 1921: France | 1922: Benavente | 1923: Yeats | 1924: Reymont | 1925: Shaw | 1926: Deledda | 1927: Bergson | 1928: Undset | 1929: Mann | 1930: Lewis | 1931: Karlfeldt | 1932: Galsworthy | 1933: Boenin | 1934: Pirandello | 1936: O'Neill | 1937: Gard | 1938: Buck | 1939: Sillanpää | 1944: Jensen | 1945: G. Mistral | 1946: Hesse | 1947: Gide | 1948: Eliot | 1949: Faulkner | 1950: Russell | 1951: Lagerkvist | 1952: Mauriac | 1953: Churchill | 1954: Hemingway | 1955: Laxness | 1956: Jiménez | 1957: Camus | 1958: Pasternak | 1959: Quasimodo | 1960: Perse | 1961: Andrić | 1962: Steinbeck | 1963: Seferis | 1964: Sartre | 1965: Sjolochov | 1966: Agnon, Sachs | 1967: Asturias | 1968: Kawabata | 1969: Beckett | 1970: Soltschenizyn | 1971: Neruda | 1972: Böll | 1973: White | 1974: Johnson, Martinson | 1975: Montale | 1976: Bellow | 1977: Aleixandre | 1978: Singer | 1979: Elýtis | 1980: Miłosz | 1981: Canetti | 1982: García Márquez | 1983: Golding | 1984: Seifert | 1985: Simon | 1986: Soyinka | 1987: Brodsky | 1988: Mahfouz | 1989: Cela | 1990: Paz | 1991: Gordimer | 1992: Walcott | 1993: Morrison | 1994: Oë | 1995: Heaney | 1996: Szymborska | 1997: Fo | 1998: Saramago | 1999: Grass | 2000: Gao | 2001: Naipaul | 2002: Kertész | 2003: Coetzee | 2004: Jelinek | 2005: Pinter | 2006: Pamuk | 2007: Lessing | 2008: Le Clézio | 2009: Müller | 2010: Vargas Llosa | 2011: Tranströmer | 2012: Mo | 2013: Munro | 2014: Modiano | 2015: Alexijewitsch | 2016: Dylan | 2017: Kazuo Ishiguro | 2018: Tokarczuk | 2019: Handke | 2020: Glück | 2021: Gurnah | 2022: Ernaux | 2023: Fosse