John Maxwell Coetzee
John Maxwell Coetzee [kʊtˈsiə]][1] (* 9. Februar 1940 in Kapstadt) is en süüdafrikaansch Schriever; siet 2007 is he austraalsch Staatsbörger.[2] He wurr as eerst Schriever tweemal mit den Booker Prize uttekent un kreeg 2003 den Literaturnobelpries tospraaken.
Leven
[ännern | Bornkood ännern]Coetzee hett nedderlannsch Wuddels, is aber in en engelschspraakig Familie upwussen. Dennoch weer he siet sien Kindheit ok mit de süüdafrikaansch Spraak Afrikaans vertroot.[3] Sien Moder Vera Coetzee weer Grundschoolmeestersche, sien Vader Zacharias en Jurist, de wiels den Tweeten Weltkrieg up Sieden vun de Allieerten in Noordafrika kämpt harr. Bit 1948 weer de Vader as Afkaat bi de Stadtverwalten in Kapstadt anstellt, verlor aber denn dissen Posten wegen sien apartheidkritisch Hollen, woruphen de Familie för dree Johr up en Farm in Worcester leev.[4]
J. M. Coetzee studeer an de Universität Kapstadt Engelsch (BA Honours 1960) un hett dorto parallel en tweet Hööftstudium in Mathematik (BA Honours 1961) afslooten.[5] Dornah weer he in England tonächst för IBM un denn för International Computers Limited in Bracknell, Berkshire as Programmeerer tätig, en Tiet, de he in den tweeten Band vun sien romanhaft Memoiren (Youth. Scenes from Provincial Life II, 2002) beschrifft. Mit en Arbeit över Ford Madox Ford kreeg he 1963 den M.A.-Grad in Engelsch an de Universität Kapstadt. In dat glieker Johr hett he Philippa Jubber (1939–1991) heiraadt, mit de he twee Kinner – Nicolas (1966–1989) un Gisela (* 1968) – harr. Die Ehe wurr 1980 schett.
1965 nehm Coetzee in' Rahmen vun dat Fulbright-Programm Doktoratsstudien in Engelsch un Linguistik an de University of Texas at Austin up, wo he 1969 mit en Computeranalyse vun den Stil vun de fröhen Prosa vun Samuel Beckett sien Doktertitel (PhD) kreeg. Doran sloot sück en Lehrtätigkeit an de State University of New York at Buffalo an. 1972 wurr sien Andrag up en unbefristet Upenholtsgenehmigung in den USA aflehnt, nahdem he sück in' März 1970 an Protesten gegen den Vietnamkrieg bedeeligt harr[6] un nah dat besetten vun en Höörsaal vun sien Universität in Buffalo mit 44 anner Angehörigen vun den Lehrkörper wegen „krimineller Besitzstörung“ verhaft wurrn weer.[7] Doruphen kehr de Familie nah Süüdafrika torüch, wo Coetzee en Lehrupdrag för Engelsch, Linguistik un Allgemeen Literaturwetenschap an de Universität Kapstadt inneharr. 1984 kreeg he dor en Professur. Dorneben lehr er mehrfack in den USA: an de State University of New York, de Harvard University, de Johns Hopkins University in Baltimore, de Stanford University un an de University of Chicago. Neben sien Lehr- un Schrievertätigkeit hett he ok as Översetter vun Romanen un Lyrik ut dat nedderlannsch un Afrikaans arbeit. Er leevt, arbeit un lehrt siet 2002 in Adelaide in Australien. An' 6. März 2007 wurr he austraalsch Staatsbörger.
1974 hett Coetzee sien eerst literarisch Wark, Dusklands, herutbrocht, dat ut de beid Deelen The Vietnam Project un The Narrative of Jacobus Coetzee besteiht. De Tosommenstellung vun de beid an sück unafhängig vertellt Deelen verwiest up Parallelen tüschen de US-Amerikanern in Vietnam hüüd un de nedderlannsch Besiedlung vun Süüdafrika in dat 18. Johrhunnert. Sien Warken nehmen faken bannig düütlich Betoog up de sozialen un politischen Missstände un Probleme in sien Land un stellen de Minschlichkeit up en hooch ästhetisch Niveau in den Middelpunkt. Eenzelschicksale wurrn allegorisch för all Minschen dorstellt. Coetzee is Vegetarier[8] un Schuulpatron vun de austraalsch Deertenrechtsorganisatschoon Voiceless.[9] Explizit wurr de Deertenrechtsthematik in den Romanen Elizabeth Costello un Schande behannelt.
Utteknungen
[ännern | Bornkood ännern]1980 kreeg Coetzee den Central News Agency Literary Award, den hööchsten süüdafrikaanschen Literaturpries, för Warten auf die Barbaren. 1983 wurr he för Leben und Zeit des Michael K. mit den Booker Prize, 1987 mit de Jerusalempreis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft un 1999 för Schande nochmals mit den Booker Prize uttekent. Wiederhen wurr he mit den Lannan Literary Award for Fiction, The Irish Times International Fiction Prize un den Commonwealth Literary Award uttekent un to'n Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres nömmt. 2003 kreeg Coetzee den Nobelpries för Literatur as en Schriever, „who in innumerable guises portrays the surprising involvement of the outsider“ („de in tallriek Gestaltungen dat erstaunlich Wirken vun Butenvörlüüd dorstellt“).[10]
Wark
[ännern | Bornkood ännern]An' bekanntsten is Coetzee för sien Romane (de nie umfangriek sünd), he arbeit aber ok in anner Genres. So hett he tallriek Essays schreeven, de sück faken mit literaturtheoretischen Fragen befaaten. Deelwies wurrn de Genres Essay un Roman bi hüm ok vermischt. So is Elizabeth Costello en Annannerriegen vun Vörlesungen vun en fiktisch austraalsch Schrieverin, de blots dör en losen Handlungsfaden tosommenhollen wurrn; in sien Book Tagebuch eines schlimmen Jahres hengegen wurrn Essays un en fiktive Romanhandlung to glieker Tiet up de sülvig Siet weddergeven. Fraagstellungen, mit de Coetzee sück in sien Essays befaat, düken faken in sien Romanen weer up.
Eenige vun Coetzee sien Warken dragen autobiografische Tüüg, sünd aber so immer so stark fiktschonaliseert, dat man nich tüschen „wohre“ Begevenheiten un Fiktschoon trennen kann. Ok Coetzee sülvst trett in dissen Texten staadig as Kunstfigur up. Buterhalv vun sien Literatur seggt he to sien Person oder sien eegen Warken wenig, lediglich in den vun David Attwell herutgeven Band Doubling the Point hett he sück utführlicher ütert. Coetzee is aber de Mennen, dat jede Literatur per se autobiografische un politische Aspekte hett.[11]
Rezeptschoon
[ännern | Bornkood ännern]All mit sien eerst Wark Dusklands in 1974 gelung Coetzee de internatschonale Dörbröök. Sietdem sünd all sien Böker Gegenstand vun talllos Rezensionen, Interpretatschonen un literaturwetenschaplich Arbeiten un hemm hooch Verkoopstallen. Up internatschonaler Ebene weer Coetzee nie nich en besünners kontroverser Schriever, in sien Heimat Süüdafrika is he dorgegen deelwies up Aflehnen stött. Sien Literatur wurr dor wiels de Apartheid as elitär ansehn un mit den Vorwurf vun de politischen Konturlosigkeit konfronteert. In't Utland wurr he hengegen ehrder as oppositschoneller Schriever wohrnommen. Deelwies wurr ok achter de Vergaav vun den Nobelpries an Coetzee in dat Johr 2003 en politische Motivatschoon vermoot.[12][13]
Bibliografie
[ännern | Bornkood ännern]Romane un Vertellsels
[ännern | Bornkood ännern]- 1974: Dusklands (enthollt de twee Novellen The Vietnam Project un The Narrative of Jacobus Coetzee)
- 1977: In the Heart of the Country (Roman)
- Im Herzen des Landes, dt. von Wulf Teichmann, Hanser, München/Wien 1987, ISBN 3-446-14706-3
- 1980: Waiting for the Barbarians
- Warten auf die Barbaren, dt. vun Brigitte Weidmann, Henssel, Berlin 1984, ISBN 3-87329-109-6, as ok Reinhild Böhnke, S. Fischer, Frankfort an'n Main 2001, ISBN 3-10-010814-0
- 1983: Life & Times of Michael K (Roman)
- Leben und Zeit des Michael K., dt. vun Wulf Teichmann, Hanser, München/Wien 1986, ISBN 3-446-14132-4
- 1986: Foe (Roman)
- Mr. Cruso, Mrs. Barton und Mr. Foe, dt. vun Wulf Teichmann, Hanser, München/Wien 1990, ISBN 3-446-14936-8
- 1990: Age of Iron (Roman)
- Eiserne Zeit, dt. vun Wulf Teichmann, S. Fischer, Frankfort an'n Main 1995, ISBN 3-10-010807-8
- 1994: The Master of Petersburg (Roman)
- Der Meister von Petersburg, dt. vun Wolfgang Krege, S. Fischer, Frankfort an'n Main 1996, ISBN 3-10-010809-4
- 1997: Boyhood. Scenes from Provincial Life
- Der Junge. Eine afrikanische Kindheit, dt. vun Reinhild Böhnke, S. Fischer, Frankfort an'n Main 1998, ISBN 3-10-010811-6
- 1999: Disgrace (Roman)
- Schande, dt. vun Reinhild Böhnke, S. Fischer, Frankfort an'n Main 2000, ISBN 3-10-010815-9
- 1999: The Lives of Animals
- Das Leben der Tiere, dt. vun Reinhild Böhnke, S. Fischer, Frankfort an'n Main 2000, ISBN 3-10-010817-5
- 2002: Youth (Roman)
- Die jungen Jahre, dt. vun Reinhild Böhnke, S. Fischer, Frankfort an'n Main 2002, ISBN 3-10-010819-1
- 2003: Elizabeth Costello. Eight Lessons
- Elizabeth Costello. Acht Lehrstücke, dt. vun Reinhild Böhnke, S. Fischer, Frankfort an'n Main 2004, ISBN 3-10-010820-5
- 2004: As a Woman Grows Older (Erzählung). In: New York Review of Books van' 15. Januar 2004 Digitalisat
- Zeitlupe, dt. vun Reinhild Böhnke, S. Fischer, Frankfort an'n Main 2005, ISBN 3-10-010833-7
- 2005: Slow Man (Roman)
- 2007: Diary of a Bad Year Frankfort an'n Main
- Tagebuch eines schlimmen Jahres, dt. vun Reinhild Böhnke, S. Fischer, Frankfort an'n Main 2008, ISBN 978-3-10-010834-0
- 2009: Summertime (Roman)
- Sommer des Lebens, dt. vun Reinhild Böhnke, S. Fischer, Frankfort an'n Main 2010, ISBN 978-3-10-010835-7
- 2013: The Old Woman and the Cats (Vertellsels). In: J. M. Coetzee, Berlinde De Bruyckere: Cripplewood/Kreupelhout. Yale University Press, ISBN 978-0-30-019657-3.
- 2013: Childhood of Jesus (Roman).
- Die Kindheit Jesu, dt. vun Reinhild Böhnke, S. Fischer, Frankfort an'n Main 2013, ISBN 978-3-10-010825-8.
Saakböker, Essays un Breef
[ännern | Bornkood ännern]- 1988 White Writing. On the Culture of Letters in South Africa
- 1992 Doubling the Point. Essays and Interviews
- 1996 Giving Offense. Essays on Censorship
- 1997 What is Realism?
- 2001 The Humanities in Africa (Vördrag, hollen in de Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung an' 15. März 2001)
- Die Geisteswissenschaften in Afrika, Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung, München 2001.
- 2001 Stranger Shores. Essays 1986–1999
- 2007 Inner Workings. Essays 2000–2005
- Was ist ein Klassiker? Essays, dt. vun Reinhild Böhnke, S. Fischer, Frankfort an'n Main 2006, ISBN 3-10-010818-3 (enthollt verscheeden tüschen 1981 un 2001 entstahn literarische Essays).
- Here and Now. Letters 2008 – 2011, tosommen mit Paul Auster, Viking Penguin Group, New York; Faber&Faber as ok Harvill Decker, London 2013, ISBN 978-0-571-29927-0
- Von hier nach da, Briefe 2008 – 2011, dt. vun Reinhild Böhnke un Werner Schmitz. S. Fischer Verlag, Frankfort an'n Main 2014, ISBN 978-3-596-19687-6
Literatur
[ännern | Bornkood ännern]- Derek Attridge: J. M. Coetzee and the Ethics of Reading. University of Chicago Press, Chicago/London 2004, ISBN 0-226-03116-0.
- David Attwell: J.M. Coetzee: South Africa and the Politics of Writing. University of California Press, Berkeley 1993.
- Ulrich Horstmann: J. M. Coetzee. Peter Lang, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-631-54322-0.
- Manfred Loimeier: J. M. Coetzee. edition text + kritik, München 2008, ISBN 978-3-88377-916-4.
Weblenken
[ännern | Bornkood ännern]- DNB-Katalog
- John Maxwell Coetzee in de Internet Movie Database (engelsch)
- Coetzee up de Sieden vun den Nobelpries (engelsch)
- Ich fühle also bin ich Reed vun J. M. Coetzee to'n Anlaat vun dat Verleehn vun de Voiceless-Awards 2007, in: Oya, 19/2013
Enkeld Nahwiesen
[ännern | Bornkood ännern]- ↑ [1] How to Say: JM Coetzee and other Booker authors vun Catherine Sangster, van' 14. September 2009, BBC News, afropen an' 16. Juli 2014 (engelsch)
„The first syllable is pronounced kuut (uu as in book); debate rages about the pronunciation of the "ee" at the end. Many South Africans, whether Afrikaans speakers or not, pronounce this as a diphthong EE-uh, as in the word "idea".
Indeed, kuut-SEE-uh was the Unit's original recommendation in the early 1980s, based on the advice of the South African Broadcasting Corporation and his London publisher, Secker and Warburg. However, that vowel can also be pronounced as a monophthong (kuut-SEE), especially by those from the south of the country, and this is the pronunciation that the author uses and prefers the BBC to use too.“ - ↑ [2] J. M. Coetzee becomes an Australian citizen. Mail & Guardian (engelsch)
- ↑ Ulrich Horstmann: J. M. Coetzee. Peter Lang, Frankfort an'n Main 2005, S. 20
- ↑ Manfred Loimeier: J. M. Coetzee. edition text + kritik, München 2008, S. 46
- ↑ The Nobel Prize in Literature 2003
- ↑ Manfred Loimeier: J. M. Coetzee. edition text + kritik, München 2008, S. 48
- ↑ A rare interview with literary giant J. M. Coetzee. Buffalo News vom 13. Oktober 2002.
- ↑ http://www.guardian.co.uk/books/2009/sep/05/jm-coetzee-books1
- ↑ http://www.oya-online.de/article/read/955-ich_fuehle_also_bin_ich.html
- ↑ „...der in zahlreichen Verkleidungen die überrumpelnde Teilhabe des Außenseitertums darstellt“ lt. offiziell Översetten; De Ständige Sekretär vun de Sweedsch Akademie, Der Nobelpreis in Literatur des Jahres 2003. John Maxwell Coetzee, nobelprize.org, Pressemitdeelen, 2. Oktober 2003.
- ↑ Manfred Loimeier: J. M. Coetzee. edition text + kritik, München 2008, S. 8ff.
- ↑ Ulrich Horstmann: J. M. Coetzee. Peter Lang, Frankfurt am Main 2005, S. 8
- ↑ Manfred Loimeier: J. M. Coetzee. edition text + kritik, München 2008, S. 7f.
1901: Prudhomme | 1902: Mommsen | 1903: Bjørnson | 1904: F. Mistral, Echegaray | 1905: Sienkiewicz | 1906: Carducci | 1907: Kipling | 1908: Eucken | 1909: Lagerlöf | 1910: Heyse | 1911: Maeterlinck | 1912: Hauptmann | 1913: Tagore | 1915: Rolland | 1916: Heidenstam | 1917: Gjellerup, Pontoppidan | 1919: Spitteler | 1920: Hamsun | 1921: France | 1922: Benavente | 1923: Yeats | 1924: Reymont | 1925: Shaw | 1926: Deledda | 1927: Bergson | 1928: Undset | 1929: Mann | 1930: Lewis | 1931: Karlfeldt | 1932: Galsworthy | 1933: Boenin | 1934: Pirandello | 1936: O'Neill | 1937: Gard | 1938: Buck | 1939: Sillanpää | 1944: Jensen | 1945: G. Mistral | 1946: Hesse | 1947: Gide | 1948: Eliot | 1949: Faulkner | 1950: Russell | 1951: Lagerkvist | 1952: Mauriac | 1953: Churchill | 1954: Hemingway | 1955: Laxness | 1956: Jiménez | 1957: Camus | 1958: Pasternak | 1959: Quasimodo | 1960: Perse | 1961: Andrić | 1962: Steinbeck | 1963: Seferis | 1964: Sartre | 1965: Sjolochov | 1966: Agnon, Sachs | 1967: Asturias | 1968: Kawabata | 1969: Beckett | 1970: Soltschenizyn | 1971: Neruda | 1972: Böll | 1973: White | 1974: Johnson, Martinson | 1975: Montale | 1976: Bellow | 1977: Aleixandre | 1978: Singer | 1979: Elýtis | 1980: Miłosz | 1981: Canetti | 1982: García Márquez | 1983: Golding | 1984: Seifert | 1985: Simon | 1986: Soyinka | 1987: Brodsky | 1988: Mahfouz | 1989: Cela | 1990: Paz | 1991: Gordimer | 1992: Walcott | 1993: Morrison | 1994: Oë | 1995: Heaney | 1996: Szymborska | 1997: Fo | 1998: Saramago | 1999: Grass | 2000: Gao | 2001: Naipaul | 2002: Kertész | 2003: Coetzee | 2004: Jelinek | 2005: Pinter | 2006: Pamuk | 2007: Lessing | 2008: Le Clézio | 2009: Müller | 2010: Vargas Llosa | 2011: Tranströmer | 2012: Mo | 2013: Munro | 2014: Modiano | 2015: Alexijewitsch | 2016: Dylan | 2017: Kazuo Ishiguro | 2018: Tokarczuk | 2019: Handke | 2020: Glück | 2021: Gurnah | 2022: Ernaux | 2023: Fosse