Hans Oster
Hans Paul Oster (* 9. August 1887 in Dresden; † 9. April 1945 in dat KZ Flossenbürg) weer en düütsch General un Wedderstandskämper tegen den Natschonalsozialismus.
Leven
[ännern | Bornkood ännern]Hans Oster stamm ut en evangeelsch Pfarrerfamilie. Nah dat Abitur wurr he 1907 Beropssuldat. he nehm, toletzt as Offizier in‘ Generalstaff, an‘ Eersten Weltkrieg deel. 1932 weer he in‘ Rang vun en Majors (siet 1929) wegen en „Ehrenangelegenheit“ – en Verhältnis to de Ehefru vun en Kamraad – dwungen, den Deenst to quitteeren.
All in 1935 hett hüm de nee Baas vun dat Afwehramt Wilhelm Canaris to‘n Leiter vun de Zentraalafdeelen (Personal- un Finanzwesen) in‘ Rang vun en Oberstleutnant makt. He un Canaris weern beid natschonalkonservativ gesinnt un sück in hör Aflehnen vun den Natschonalsozialismus eenig. En beabsichtigt Umstörrt vun Militärs während de Sudetenkrise 1938, bi dessen Planung Oster en wichtig Rull speel,[1] kunn nich utführt weern, wiel England un Frankriek up de Münchener Konferenz den düütschen Rebeetsanspröök up dat Sudetenland nahgeven hebbt un de Krise statt to en vun de Verswörer togliek ersehnten un fürcht Tospitzung to en binnenpolitisch Stärkung vun Adolf Hitler führen dee. 1939 wurr Oster to‘n Oberst befördert.
In‘ Tweeten Weltkrieges weer Hans Oster för Canaris de geheime Verbindungsmann to den militärischen Wedderstand. 1942 wurr Oster to‘n Generalmajor. Bi de Verhaftung vun Hans von Dohnanyi in‘ April 1943 in dat Afwehramt schöpp de Gestapo upgrund vun dat Verhollen vun Oster Verdacht. De Ünnersöken wurr anfangs blots wegen Devisenvergahn tegen Dohnanyi (he harr Jöden as Agenten tarnt in de Swiez schmuggelt un mit Devisen versehn), för de Oster aber sofort de Verantwortung övernehm. Dohnanyi gelung dat bis sien Verhaftung nich, verfänglich up sien Schrievdisch apen liggend Ünnerlagen wegtopacken un hett dorüm den anwesenden Oster dat Woort „Zettel!“ topuust. Oster hett denn ok versöcht, de Zettels bi’d Siet to packen, wurr aber, as dat nahderhenn in de Anklaagschrift heeten dee, „sofort zur Rede gestellt und mußte die Zettel wieder herausgeben“.[2] Oster wurr ünner Huusarrest stellt un en paar Daag later ut sien Stellung in de Afwehr entlaaten. Osters Entlassung weer de swoorste Rückslag, de de Wedderstand bit dorhenn erleeden harr.
Nah den scheiterten Anslag vun 20. Juli 1944 wurr Oster en Dag later fangen nommen. Nipp und nau en Maand vör de militärisch Kapitulation funn in dat bayerisch KZ Flossenbürg en Schiengericht ünner den Vörsitt vun Otto Thorbeck statt: Generalmajor Oster as ok Dietrich Bonhoeffer un Wilhelm Canaris wurrn an‘ 8. April 1945 ahn jeglichen rechtlichen Mindeststandard to’n Dood veroordeelt. De Anklaag wurr vun Walter Huppenkothen vertreden, Bisitter weer u. a. Max Koegel, KZ-Kummandant un langjohrig SS-Liddmaat. An‘ 9. April, de sülvige Dag, an de in dat bayerisch KZ Dachau de Wedderstandskämper Georg Elser exekuteert wurr, funn hör Henrichtung dör Uphangen statt.
Um de Angeklagten noch rünner to maken u nto Belustigung vun de SS-Schergen mussen sück de dree Veroordeelten uttrecken un naakend to’n Galgen loopen. Oster wurr up den Noordkarkhoff Dresden bisett.
Oster weer en vun den aktivst Wedderstandskämper. He hett över twintig Mal den mehrfak verschaben plaanten düütschen Westfeldzug up Holland, Belgien un Frankriek an den befrüendten nedderlannschen Militärattaché Bert Sas verraden, en Wederstandshandlung, de nah den Krieg to kontrovers Diskussionen över Grenzen vun dat Wedderstandsrecht führen dee. Oster hett ut sien Motive kien Geheimnis makt. Wedderholt hett he sück apen tegenöver Sas utspraken. „Man könnte nun sagen", hett he hüm den Sinn nah verkloort, „daß ich ein Landesverräter sei, aber das bin ich in Wahrheit nicht. Ich halte mich für einen besseren Deutschen als all die anderen, die Hitler nachlaufen. Mein Plan ist und meine Pflicht sehe ich darin, Deutschland und damit die Welt von dieser Pest zu befreien.“[3] All1938 dräng he up en Staatsstriek un dat unbedingt Umbringen vun Hitler un he hett sück ok an mehreren scheitert Attentats- un Putschversöök bedeeligt.
Oster wee nah de Planungen im Fall vun dat Gelingen vun den Anslag vun'n 20. Juli 1944 as Präsident vun dat Riekskriegsgericht vörsehn. De latere Bundsverfaatensrichter Fabian von Schlabrendorff, överlevend Liddmaat vun den militärischen Wedderstand, hett oordeelt, mit Oster harr de Wdderstand sien „Geschäftsführer“ verloren un eerst in Claus Schenk Graf von Stauffenberg en gliekwertigen Nahfolger funnen.[4]
Oster weer verheiraadt mit Gertrud Knoop, Cousine vun Walter Jauch ut en Bremer Textilindustriellenfamilie, un harr dree Kinner, ünner annern Achim Oster. De latere Generalmajor vun de Bundswehr weer as Militärattachée in Spanien in‘ Rahmen vun de Spiegel-Affäre domols mit de Verhaftung vun de Spiegel-Redakteur Conrad Ahlers beupdragt.
Kiek ok bi
[ännern | Bornkood ännern]Literatur
[ännern | Bornkood ännern]- Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994, ISBN 3-88680-539-5.
- Parssinen, Terry: Die vergessene Verschwörung. Hans Oster und der militärische Widerstand gegen Hitler. 2008, ISBN 978-3-88680-910-3.
- Romedio Galeazzo Reichsgraf von Thun-Hohenstein: Der Verschwörer. General Oster und die Militäropposition. Siedler, Berlin 1994, ISBN 3-442-12862-5.
Weblenken
[ännern | Bornkood ännern]- Hans Oster in de Katalog vun de Deutsche Nationalbibliothek
- Tabellarisch Levensloop
- Kritische Rezension vun Parssinen up www.welt.de.
- Personennaamdatei
Enkeld Nahwiesen
[ännern | Bornkood ännern]- ↑ Vgl. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994, S. 94.
- ↑ Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994, S. 207. Nah Buchheit Der deutsche Geheimdienst, List, S.420 gung ut de Zettels hervör, dat Pastor Dietrich Bonhoeffer sück um de Freestellung vun‘ Wehrdeenst vun söben Pastoren vun de Bekennend Kark bemüht harr. Nah Hoffmann Widerstand, Staatsstreich, Attentat, Piper, S.364 hannel sück dat um en plaant Romreis vun Müller un Bonhoeffer un de Bemarkung vun Dohnanyi weer blots to Erinnerung an Oster dacht, disse Canaris tegenöver as Speelmaterial intostufen, wat aber de Gestapobeamten misstroend maken dee.
- ↑ Jean Vanwelkenhuyzen: Die Niederlande und der „Alarm“ im Januar 1940. In: VfZ 1, 1953, S. 17–36, hier: S. 23. (PDF, 5,3 MB).
- ↑ Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994, S. 207.