Otto Thorbeck

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Otto Thorbeck (* 26. August 1912 in Brieg, Schlesien; † 10. Oktober 1976 in Stein bi Nürnbarg) weer en düütsch Jurist un SS-Richter.

Tätigkeit as SS-Richter[ännern | Bornkood ännern]

Siet 1941 harr Thorbeck de Chefrichterstäe bi dat SS- un Polizeigericht in München inne. As SS-Richter hett he völ Verfohren leit, in de SS-Standartenführer Walter Huppenkothen as Ankläger tätig weer.

In SS-Prozessen wurrn tallriek bekannt Wedderstandskämper bekannte to’n Dood veroordeelt. För de in den folgenden Afsnitt upführt Veroordeelten, weer dat SS-Standgericht nich tostännig, wiel de Angeklagten nich Liddmaat vun de SS weern; nah de Kriegsstrafverfahrensordnung (KStVO) weer eegentlich en Kriegsgericht tostännig.

De Verfohren weern rein Scheinprozesse, bi de dat Ergebnis – en Schuldspröök – vörher all faststunn; verfohrensrechtlich weern se sülvst nah de Gesetten vun den NS-Staat rechtswidrig. Insgesamt wurrn mit de Verfohren blots politisch Morde as legal „verköfft“. De den Angeklagten vörsmeeten Taten leegen deels all mehrere Johren torüch.

List vun Veroordeelten[ännern | Bornkood ännern]

Gedenkstein an de Oort vun de Hinrichtung in‘t KZ Flossenbürg för de vun Otto Thorbeck an‘ 8. April 1945 to’n Dood Veroordeelten

Nah de Krieg[ännern | Bornkood ännern]

Nah de Krieg hett Thorbeck as Rechtsanwalt in Nürnbarg arbeit. 1955 wurr he vun en Schwurgericht in Augsborg wegen Beihilfe to‘n Mord to veer Johren Tuchthuus veroordeelt. An‘ 19. Juni 1956 hett hüm de Bundesgerichtshoff in en Revisionsoordeel vun de Vörwurf vun de Beihilfe to‘n Mord freespraken.

Uttoog ut de Begründung vun den Freespröök: „Einem Richter, der damals einen Widerstandskämpfer wegen seiner Tätigkeit in der Widerstandsbewegung abzuurteilen hatte und ihn in einem einwandfreien Verfahren für überführt erachtete, kann heute in strafrechtlicher Hinsicht kein Vorwurf gemacht werden, wenn er angesichts seiner Unterworfenheit unter die damaligen Gesetze [...] glaubte, ihn des Hoch- und Landesverrats bzw. des Kriegsverrats (§ 57 Militärstrafgesetzbuch) schuldig erkennen und deswegen zum Tode verurteilen zu müssen.“

In‘ Gegensatz to dit BGH-Oordeel harr de Vörinstanz, dat Landgericht Augsborg, de Angeklagten Huppenkothen un Thorbeck wegen Beihilfe to‘n Mord in 6 bzw. 5 Fällen veroordeelt un in sien Begründung vun dat Oordeel u. a. erklärt: "Die führenden Männer des nationalsozialistischen Regimes, Hitler, Himmler, Kaltenbrunner, haben ... die Hinrichtung der genannten Männer (gemeint sind: die ermordeten Widerstandskämpfer von Dohnanyi, Oster, Dr.Sack) aus niedrigem Beweggrund herbeigeführt. Sie waren in ihrer Handlungsweise auf die tiefste Stufe verantwortungslosen menschlichen Handelns herabgesunken. Hierzu haben die Angeklagten Dr.Thorbeck in 5 Fällen und der Angeklagte Huppenkothen in 6 Fällen Beihilfe geleistet."

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