Wilhelm Lehmbruck

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Wilhelm Lehmbruck: Selbstbildnis, 1902

Wilhelm Lehmbruck (* 4. Januar 1881 in Meiderich bi Duisburg; † 25. März 1919 in Berlin) weer en düütsch Bildhauer, Grafiker un Medailleur [1].

Leven un Wirken[ännern | Bornkood ännern]

Lehmbruck wurr as veert Kind van en Bargarbeiterfamilie boren. Nah de Volksschool hett he bit to den Dood van sien Vader in dat Johr 1899 up Empfehlung van sien Lehrer de Kunstgewarfschool Düsseldörp besöcht. In disse Tiet verdeen he mit de Illustratschoon vun wetenschaplich Böker un mit Dekoratschonsarbeiten sien Levensünnerhollen. 1901 fung he an de Düsseldörper Kunstakademie en Studium ünner Karl Janssen an, de sien Meesterschöler he wurr.

1906, nah Afsluss van sien Studium, wurr he Liddmaat vun de Vereenigung vun Düsseldörper Künstler un de Société nationale des beaux-arts in Paris, an deren jährlich Utstellung in den Grand Palais he af 1907 deelnehmen dee.

Armory Show in dat Johr 1913

1908 hett he Anita Kaufmann heiraadt, een Johr later wurr sien Söhn Gustav Wilhelm boren. Mit Ünnerstütten van den Kunstsammler Carl Nolden verlegg he 1910 sien düersam Wahnsitt nah Paris, wo he in’n Harvst vun dat glieker Johr eerstmals an den fortschrittlichen Salon d’Automne deelnommen hett. Hier hett he ok Bekanntschap mit Alexander Archipenko un anner Künstlern maakt. Warken vun hüm wurrn in Utstellungen in Berlin, Köln, München un 1913 in de Armory Show in New York wiest. 1913 wurr sien tweet Söhn Manfred Lehmbruck in Paris boren. Een Johr later keem dat in de Galerie Paul Levesque in Paris to de eerst groot Utstellung, de ahn Utnahm blots sien Wark widmet weer. Nah Utbröök van den Eersten Weltkrieg kehr Lehmbruck nah Düütschland torüch, truck nah Berlin un hett in en Atelier in de Fehlerstraße 1 in Berlin-Friedenau nich wiet van de Bronzegeeteree Noack arbeit. 1914 wurr he as Sanitäter in dat Hülpslazarett Berlin-Friedenau verplicht. Midden Januar 1916 kreeg he sien Tolaaten as Kriegsmaler in Straßburg, ansluutend wurr he vun den Kriegsdeenst wegen en amtlich faststellt Swoorhörigkeit freestellt. In dat sülvig Johr harr he in de Kunsthall Mannheim, dank deren Leiter Fritz Wichert, sien eerste groot Eenzelutstellung.[2]

Af Dezember 1916 leev un arbeit he in Zürich, wo denn 1917 ok sien darte Söhn Guido boren is. Wiels de Kriegsjohren hett he Werke schafft, de man to de Hööchtpunkten vun sien Schaffen tellt. Anfang 1919 keem he wegen een Porträtupdrag torüch nah Berlin. De Ernennung to’n Liddmaat vun de Preußischen Akademie vun de Künste, de hüm an de Zürcher Adress mitdeelt wurrn weer, hett he vermootlich nich mehr erfohren. An’n 25. März 1919 hett he sück, tonehmend an Depressionen liedend, sülvst um’t Leven brocht. He is up den Waldkarkhoff in Duisburg-Wanheimerort neben sien Ehefru Anita besett, wo hör Graff noch hüüd besöcht wurrn kann.[3]

Bildhauerisch Wark[ännern | Bornkood ännern]

Wilhelm Lehmbruck: Der Gestürzte. 1915/1916

Lehmbruck sien bildhauerisch Wark dreiht sück hööftsächlich um den minschlichen Körper un is sowohl vun den Naturalismus as ok vun den Expressionismus beinfloot. De meesten vun sien Skulpturen drücken Leid un Elend ut un sünd anonymiseert, dat sünd also kien individuelle Gesichtstüüg oder Ähnliches erkennbar. Bispeelhaft is up de in Längt trucken un stark abstraheerte Figur Der Gestürzte to verwiesen.

Wilhelm Lehmbruck sien Kniende weer Blickfang un Instimmung up de documenta 1 (1955) un de documenta III, 1964 in Kassel. Dat entstunnen veer Steengüsse ünner de Anleiden van Lehmbruck. De Skulptur wurr 1937 in München un in anner Öörd ünner den Titel Entartete Kunst wiest[4] un ansluutend kört hauen. De Berliner Kniende verbleev in dat Kroonprinzenpalais, in dat dormals weltwiet eerst Museum för tietgenössisch Kunst, un wurr to de Münchner Utstellung nich överführt, wiel se in dat Museum översehn un ok nich as transportfähig instuuvt wurr. As dat Palais 1945 dör Bombenangreep zerstört wurr, gung ok de Kniende mit in Dutten. De erhollen Överreste wurrn 2015 in de Utstellung Die Schwarzen Jahre in dat Museum för Gegenwart wiest. De twee erhollen Steengüsse staht hüüd in dat Museum of Modern Art in New York un in dat Dresdner Albertinum. [5]

Lehmbruck tellt mit sien Arbeiten neben Ernst Barlach un Käthe Kollwitz to de bedüüdenst düütsch Bildhauer ut de eerste Hälft van dat 20. Jorhunnert.

Nahwirken[ännern | Bornkood ännern]

Sien Wark wurrd hüüd in dat Duisborger Wilhelm Lehmbruck Museum präsenteert. Dat wurr van sien Söhn Manfred Lehmbruck, en renommerten Museumsarchitekten, baut.

In Köln, Mannheim-Feudenheim, Hamborg-Billstedt, in‘n Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg un in wiederen Städten sünd Straaten[6] nah Wilhelm Lehmbruck nömmt.

Nah hüm is ok de Asteroid Lehmbruck nömmt.

Priesen[ännern | Bornkood ännern]

Siet 1966 wurrd to Ehren vun Wilhelm Lehmbruck an internatschonal bedüüdend Künstler all fief Johr de Wilhelm-Lehmbruck-Pries verleeht. De Pries ist o Tiet mit 10.000 Euro doteert un mit en Eenzelutstellung in dat Lehmbruck-Museum verbunnen.[7]

As Ergänzung to de Verleehn van den grooten Wilhelm Lehmbruck-Pries hett de Stadt Duisborg siet 1976 dat „Wilhelm-Lehmbruck-Stipendium“ stift.[8]

Literatur[ännern | Bornkood ännern]

  • August Hoff: Wilhelm Lehmbruck – Leben und Werk. Rembrandt-Verlag, Berlin 1961.
  • Dietrich Schubert: Die Kunst Lehmbrucks. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms, 1. Uplaag: 1981. ISBN 978-3-88462-005-2, 2. Üverarbeit un wieder maakt Uplaag: 1990. ISBN 978-3-88462-055-7
  • Siegfried Salzmann: Wilhelm Lehmbruck (1881–1919). In: Wilhelm Janssen (Hrsg.): Rheinische Lebensbilder 9. Rheinland Verlag, Köln 1982. ISBN 3-7927-0668-7, S. 275–282.
  • Dietrich Schubert: Wilhelm Lehmbruck In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 101–103
  • Hans-Dieter Mück: Wilhelm Lehmbruck 1881–1919: Leben Werk Zeit. Eine Rekonstruktion nach Dokumenten. Marix, Wiesbaden 2014.
  • Marion Bornscheuer: Wilhelm Lehmbruck. Wienands kleine Reihe der Künstlerbiografien. Köln 2018. ISBN 978-3-86832-388-7

Warkverteeken[ännern | Bornkood ännern]

  • Paul Westheim: Wilhelm Lehmbruck - Das Werk Lehmbrucks in 84 Abbildungen mit einem Porträt von Ludwig Meidner Potsdam-Berlin Gustav Kiepenheuer Verlag 1919
  • Erwin Petermann [Hrsg.]: Die Druckgraphik von Wilhelm Lehmbruck. Verzeichnis. Stuttgart: Hatje, 1964
  • Gerhard Händler: Wilhelm Lehmbruck. Die Zeichnungen der Reifezeit. Stuttgart: Hatje, 1985, ISBN 3-7757-0188-5
  • Margarita C. Lahusen: Wilhelm Lehmbruck. Gemälde und großformatige Zeichnungen. München: Hirmer, 1997, ISBN 3-7774-6370-1.
  • Dietrich Schubert: Wilhelm Lehmbruck. Catalogue raisonné der Skulpturen (1898–1919). Worms: Wernersche Verlagsgesellschaft, 2001, ISBN 3-88462-172-6.

Weblinks[ännern | Bornkood ännern]

Wilhelm Lehmbruck. Mehr Biller, Videos oder Audiodateien to’t Thema gifft dat bi Wikimedia Commons.

Enkeld Nahwiesen[ännern | Bornkood ännern]

  1. [1] Künstler, Wilhelm Lehmbruck; Herutgever: Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e.V., afropen an’n 2014-11-29}}
  2. mannheim.de: Die Ausstellung „Badische Bildhauer“, Februar 1923, afropen an’n 5. April 2010.
  3. Wilhelm Lehmbruck, /www.duisburg.de, afropen an’n 1. November 2011. (Link geiht nich mehr)
  4. „Bild der Knienden“ in München, in DIE ZEIT, Magazin, Nr. 26 v. 19. Juni 1987, S. 6.
  5. Wilhelm Lehmbruck "Die Kniende"
  6. Lehmbruckstr. In dat düütsch Straatenverteeken afropen an’n 2. November 2013.
  7. De Wilhelm-Lehmbruck-Pries, up de Siet van dat Lehmbruck-Museum, afropen an’n 28. Juli 2012.
  8. Das Wilhelm-Lehmbruck-Stipendium up de Website van de Stadt Duisborg, afropen an’n 28. Juli 2012.