Zetermordio
Zetermordio oder Zeter un Mordio is een Uutdruck, de uut de Gerichtspraxis in’n Middelöller stammt un een luden Uutroop för hoognödig Hülp.
Etymologie
[ännern | Bornkood ännern]Dat Woord Zeter is sachtens uut de middelhoogdüütschen Wöör ze æchte her („heran to vergellen“) tohoopsett; der Röper verplicht so siene Mitbörger mittohöpen.[1] Mordio is een Roop üm Hülp, de uut dat Wword Moord afleit is, sie dat 19. Jahrhunnerd begäng is.[1] För dat alemannsche Spraakrebeed un da Rhienland givt dat Belegen för Zetermordio belegt, in dat plattdüütsche Rebeed kümmt de Uutroop to jodute den Begreep Zetermordio liek. Dat Hessische kennt den Uutroop heila un dat oostfranksch-böverdüütsche het wapen („Wapen!“ oder „to den Wapen!“).
Vör Gericht in’n Middelöller
[ännern | Bornkood ännern]In den Gerichtsprozessen tiedens dat Middelöller reep de Anklager formaal „Zeter(mordio)“ to Begünn vun de Gerichtsverhanneln. In’n Sassenspegel, een middelsassisch Rechtsbook uut dat 13. Jarhunnerd, heet dat: „so fure en vor den richter und schry obir den schuldigen zcether obir mynen morder und ober des landes morder, ader wy der bruch geschen“ („so führe ihn vor den Richter und rufe über den Schuldigen „zeter“ über meinen so führ em vör den Richter un roop över över den Schülligen „zeter“ över mienen Missdäder un över den Landsverbreker, oder so asde [Rechts-]Brook schegen is“).
Allgemeen Uutroop
[ännern | Bornkood ännern]De Begreep weer ook as allgemenen Uutroop bi Pien begäng. To verglieken is dat denn mit „Weh“ oder „Ach“ verbunden. So to’n Bispeel in „zeter ach/wo sal ich blyben“.[2]
Literatuur
[ännern | Bornkood ännern]- L. L. Hammerich: Hochdeutsch „Zeter“ niederdeutsch „Jodute“. In: Zeitschrift für deutsche Philologie. 56/1931, S. 274–281.
- J. Stosch: Nachträge und Berichtigungen: Notschreie. In: Zeitschrift für deutsche Wortforschung. 3/1902, S. 361.
- zeter. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 31: Z–Zmasche – (XV). S. Hirzel, Leipzig 1956, Sp. 808–813.