Annie Ernaux

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Annie Ernaux (2017)

Annie Thérèse Blanche Ernaux, boren Duchesne (* 1. September 1940 in Lillebonne, Seine-Maritime), is en franzöösch Schrieversche. Hör literarisches Wark is in’n Wesentlichen autobiografisch präägt. Faken hett se hör eegen Levensweg vun en Arbeiterkind to en Schrieverin as Thema harrt. 2022 wurr hör de Nobelpries för Literatur tospraaken.

Leven[ännern | Bornkood ännern]

Annie Ernaux hett hör Kindheit un Jöögd in Yvetot in de Normandie verbrocht. Se weer Eenzelkind un wuss in eenfach up un up hör wurr uppasst. Se wurr kathoolsch uptrucken. Hör Öllern weern tonächst Arbeiter[1] un harrn later en lütten Laden mit en Café. Nah den Besöök vun dat Gymnasium studeer se an de Universität Rouen un dr Universität Bordeaux. 1971 hett se hör Doktertitel maakt.[2] Dornah weer se Lehrerin an en Gymnasium in Bonneville[3], an dat Collège d’Évire in Annecy-le-Vieux un in Pontoise,[4] bevör se 23 Johr an dat Centre national d’enseignement à distance (CNED) beschäftigt weer.[5]

Annie Ernaux is scheedt un Moder vun twee Söhns. Se leevt in Cergy, nich wiet vun Paris.[1]

Literarisch Wirken un Filmregie[ännern | Bornkood ännern]

Dat Wark vun Ernaux is entscheeden autobiografisch. De Sülvstfinnensperzess vun en Arbeiterkind to en Schrieverin speegelt sück ok in den Wannel vun hör Stil.[2]

1974 hett se hör eerst autobiografischen Roman Les Armoires vides herutbrocht. 1984 kreeg se för La Place den Prix Renaudot.

Warken[ännern | Bornkood ännern]

  • Les armoires vides. Gallimard, Paris 1974
  • Ce qu’ils disent ou rien. Gallimard, 1977
  • La femme gelée. Roman. Gallimard, 1981
  • La place. Gallimard, 1983
    • Översetten. Barbara Scriba-Sethe:[6] Das bessere Leben. Erzählung. Fischer TB, Frankfurt 1988, ISBN 978-3-596-29249-3, weer in: Moderne französische Prosa. Ernaux, Danièle Sallenave, Mireille Best, François Bon. Verlag Volk und Welt, Berlin 1988, ISBN 3-353-00350-9, S. 5–62. Mit Bio-bibliographischen Notizen. Wiedere Texte: Ehegespräche, vun Sallenave; Psalm für Frédérique, vun Best; Limit vun Bon; Översetten vun disse Texte Eva Schewe, Gotthardt Schön, Christiane Baumann mit Gisela Lerch.
    • Nee-Översetten Sonja Finck: Der Platz. Suhrkamp, Berlin 2019 ISBN 978-3518-22509-7.[7][8]
  • Une Femme. Gallimard, Paris 1987
  • Passion simple. Gallimard, Paris 1991
    • Översetten Regina Maria Hartig: Eine vollkommene Leidenschaft. Die Geschichte einer erotischen Faszination. Goldmann, München 2004, ISBN 3-442-45364-X.
  • Journal du Dehors. Gallimard, 1993
  • La honte. Gallimard, 1997
  • Je ne suis pas sortie de ma nuit. Gallimard, 1997
  • L’ événement. Gallimard, Paris 2000
  • Se perdre. Gallimard, 2001
  • L’Occupation. Gallimard, 2002
  • mit Marc Marie: L’Usage de la photo, textes d'après photographies, Gallimard, 2005
  • Les années. Gallimard, 2008
  • L’ écriture comme un couteau. Stock, Paris 2011
  • Retour à Yvetot. Mauconduit, Paris 2013
  • Regarde les lumières, mon amour. Reihe: Raconter la vie. Seuil, Paris 2014
  • Mémoire de fille. Gallimard, Paris, 2016 ISBN 978-2-07-014597-3.[11]
  • Le jeune homme. Gallimard, Paris 2022, ISBN 978-2-07-298008-4.

Utteknungen un Ehrungen[ännern | Bornkood ännern]

Naamgeverin
  • „Prix Annie-Ernaux“, en mit 1000 € dotieert Pries för bither nich herutbrocht Texte to vörgeven Themen, ansiedelt in Saint-Leu-la-Forêt, grünnd 2001.[20]

Verfilmungen[ännern | Bornkood ännern]

Hörspeeladaptschonen[ännern | Bornkood ännern]

Theater-Adaptschoon[ännern | Bornkood ännern]

  • Schreiben. Leben. Annie Ernaux' Jahre. Theater Felina-Areal, Mannheim, Oktober 2020. Regie: Rainer Escher; Dorstellerinnen: Elisabeth Auer, Hedwig Franke; Bühne: Holger Endres; Dramaturgie: Angela Wendt

Literatur[ännern | Bornkood ännern]

  • Roswitha Böhm: Annie Ernaux. Von Glück und Entfremdung, in: Französische Literatur der Gegenwart. Ein Autorenlexikon. Hgg. Petra Metz, Dirk Naguschewski. C. H. Beck, München 2001, S. 86–89.
  • Hanna Engelmeier: Die Scham des Mädchens von 1958. taz, 17. November 2018, S. 16 (Rezension von Erinnerung eines Mächens. Fotografisches Porträt Ernaux' vun Isolde Ohlbaum).
  • Marina Ortrud M. Hertrampf: „Photographische“ Familien(auto)biographien von Philippe Delerm und Annie Ernaux, in Grenzgänge. Beiträge zu einer modernen Romanistik, 27, 2007 ISSN 0944-8594 S. 72 – 88.
  • Eva Marlene Heubach: „Etre ethnologue de soi-même“. Realismus der Referenz und Annie Ernaux’ „Les Années“ (2008), in Frankreich. Jahrbuch für europäische Ethnologie, 6. Hg. Heidrun Alzheimer u. a. Görres-Gesellschaft. Schöningh, Paderborn 2011 ISSN 0171-9904, S. 69–91.
  • Wolfgang Höbel: Sexuelles Erwachen im Jahr 1958, in Literaturspiegel, 10, 2018 online (Abonnement erforderlich), 29. September 2018 (Rezension zu „Erinnerung...“, er vergliekt dat Wark mit Patrick Modiano sien Schaffen)
  • Robert Kahn, Laurence Macé, Françoise Simonet-Tenant (Hrsg.): Annie Ernaux: l’intertextualité; mit Beiträgen von Michèle Bacholle-Bošković, Pierre-Louis Fort, Nathalie Froloff und 13 weiteren Autoren. Presses universitaires de Rouen et du Havre, Mont-Saint-Aignan 2015 ISBN 979-1-02-400464-8
  • Sandra Kegel: Ernaux setzt mit „Erinnerung eines Mädchens“ ihre literarischen Tiefenbohrungen in die Geschichte fort, FAZ, 6. Oktober 2018 Volltext
  • Eva Kimminich: Macht und Magie der Worte. Zur Funktion des Schreibens im Werk Annie Ernaux’. In: Wolfgang Asholt, Hg.: Intertextualität und Subversivität. Studien zur Romanliteratur der achtziger Jahre in Frankreich. Reihe: Siegen, Beiträge zur Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaft, 120. Winter, Heidelberg 1994, S. 149–159.
  • Agnieszka Komorowska: Scham und Schrift. Strategien literarischer Subjektkonstitution bei Duras, Goldschmidt und Ernaux. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2017, zugleich Dissertation, Ruhr-Universität Bochum 2014, ISBN 978-3-8253-6397-0.
  • Heike Ina Kuhl: „Du mauvais goût“: Annie Ernauxs Bildungsaufstieg als literatur- und gesellschaftskritische Selbstzerstörung: eine Untersuchung ihres Werks mithilfe textlinguistischer, psychologischer und soziologischer Kriterien. Niemeyer, Tübingen 2001, ISBN 978-3-484-55035-3 Zugl. Diss. phil. Universität Freiburg im Breisgau 1997. Reprint de Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-091025-4.
  • Siobhán McIlvanney: Annie Ernaux. The return to origins. Liverpool University Press, Liverpool 2001, ISBN 0-85323-537-6 (engelsch).
  • Cornelia Pechota: Verleiblichung bei Peter Stamm und Annie Ernaux in 'Nacht ist der Tag' un 'Erinnerung eines Mädchens'. Peter Lang, Bern 2020, ISBN 978-3-0343-4042-7.
  • Le vrai lieu. Interview mit Michelle Porte. Gallimard, Paris 2014, ISBN 978-2-07-014596-6 (französisch).
  • Iris Radisch: Annie Ernaux: „Ich fühle mich schuldig“. In: zeit.de. 15. Oktober 2018, afropen an’n 16. November 2018 (Annie Ernaux ist in Frankreich eine literarische Legende, hierzulande werden ihre Romane über ihre Herkunft aus dem Arbeitermilieu gerade erst entdeckt.).
  • Iris Radisch: Gelbwesten: Im Auge des Zyklons. In: Die Zeit. 7. Dezember 2018, afropen an’n 13. Dezember 2018.
  • Alex Rühle: Welt ohne Ich. Zu Besuch bei der Schriftstellerin Annie Ernaux. SZ, 29. September 2018, Feuilleton, S. 20 (zugleich ausführl. Präsentation von „Erinnerung eines Mädchens“)
  • Karen Struve: „Les artistes de l’intime“: erotische Körper im Spannungsfeld zwischen Intimität und Öffentlichkeit bei Christine Angot, Catherine Millet und Annie Ernaux. Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-8958-0 Zugl. Diss. phil. Universität Bremen. Prix Germaine de Staël 2008
  • Friedrich Wolfzettel: Emanzipation und Selbstentfremdung durch Lesen. Die autobiographischen Romane von Annie Ernaux. in: Angelica Rieger, Jean-François Tonard: La lecture au féminin. La lectrice dans la littérature française du moyen âge au XXe siècle – Lesende Frauen. Zur Kulturgeschichte der Leserin in der französischen Literatur von den Anfängen bis zum 20. Jahrhundert. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1999, S. 249–266.

Weblinks[ännern | Bornkood ännern]

Annie Ernaux. Mehr Biller, Videos oder Audiodateien to’t Thema gifft dat bi Wikimedia Commons.

Anmarken[ännern | Bornkood ännern]

  1. a b Vörlaag:Munzinger (afropen an’n 6. Oktober 2022 via Munzinger Online).
  2. a b Eva Kimminich: Annie Ernaux. In: Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur (afropen an’n 6. Oktober 2022 via Munzinger Online).
  3. Héloïse Kolebka: Annie Ernaux : „Je ne suis qu’histoire“ (= L’Histoire. Nr. 332). Juni 2008, ISSN 0182-2411 (18 S., presse.fr).
  4. Centre Gallimard de l’enseignement: Annie Ernaux (Memento von’n 16. Oktober 2017 in dat Internet Archive)
  5. Annie Ernaux wins the Nobel prize in literature for 2022. In: The Economist. 6. Oktober 2022, afropen an’n 9. Oktober 2022 (engelsch).
  6. Levensdaten: 20. März 1939 - 5. März 2015
  7. uttekent mit den Eugen-Helmlé-Pries 2019, ok för hör bit dorhen dree Nee-Översetten vun Ernaux 2017 – 2019; "Der Platz": De eersten Sieden bi google books.
  8. vgl. Wiener Zeitung: Trotz allem glücklich von Andreas Wirthensohn, 9. März 2019: Suhrkamp (und der wunderbaren Übersetzerin Sonja Finck) sei Dank dafür, dass wir diese großartige Schriftstellerin jetzt auch auf Deutsch wirklich entdecken können.
  9. Ernaux bei ihrer Übersetzerin Sonja Finck, Mitglied des VdÜ, 2017.
  10. Auszug in Den gegenwärtigen Zustand der Dinge festhalten. Zeitgenössische Literatur aus Frankreich. die horen, 62, 267, Herbst 2017
  11. Annie Ernaux im Interview mit Sandrine Blanchard: Annie Ernaux : «Je ne pensais qu’à désobéir.» Annie Ernaux vient de publier «Mémoire de fille», un livre bouleversant sur deux années cruciales de sa jeunesse., Le Monde, 3. April 2016, ok online
  12. De eersten Sieden vun dat Book bi google books
  13. auf annie-ernaux.org. De Oort is de langjohrige Wahnoort vun Ernaux bit vandaag. Je vais recevoir le titre de Docteur d’honneur de l’Université de Cergy-Pontoise, au cours d’un colloque international qui sera organisé autour de mon œuvre en novembre à Cergy. Moi, qui suis rebelle à toute forme de distinction, c’est la seule que j’accepterai. Parce qu’elle a du sens. Ernaux in: Ma mémoire est liée à la ville nouvelle, entretien. Le Parisien, 17 Januar 2014, 2014
  14. Annie Ernaux, Preisträgerin des Prix Marguerite-Yourcenar 2017 an‘n 4. Dezember 2017 (franzöösch)
  15. vgl. Prix Formentor
  16. Die Bücher ... haben ein französisches, nun auch ein deutsches Publikum elektrisiert, man erkannte etwas völlig Neues... Hochmoderne, gewagte, meisterlich komponierte Literatur, die von Klassenkämpfen, den Zumutungen kultureller Differenz und der Emanzipation der Frauen erzählt. Jury-Begrünnen
  17. Titelei: Worüber nie gesprochen wurde. Reflexive Erinnerungsarbeit fundiert das Schreiben der französischen Autorin, etwa an eine traumatischen Szene ihrer Kindheit. ORF
  18. Annie Ernaux mit Würth-Preis für Europäische Literatur ausgezeichnet, boersenblatt.net, veröffentlicht un afropen an’n 28. Dezember 2021.
  19. Xaver von Cranach: (S+) Literaturnobelpreis für Annie Ernaux: Schock als Nebeneffekt. In: Der Spiegel. 6. Oktober 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [afropen an’n 7. Oktober 2022]).
  20. en Bispeel: Passion(s). Recueil de nouvelles. Hgg. Bibliothèque municipale Albert Cohen, Amis de la Bibliothèque municipale Albert Cohen, Librairie À la page. Calam Multimédia, Condé-sur-Noireau 2007
  21. Klaus Prangenberg: „Hörbuch der Woche "Der Platz"“ von Annie Ernaux In: WDR5. 14. August 2020.
  22. Die Scham/La honte – Hörspeel nah Annie Ernaux