Paul Gauguin

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Paul Gauguin: Sülvstporträt, 1893
Ünnerschrift

Eugène Henri Paul Gauguin (* 7. Juni 1848 in Paris; † 8. Mai 1903 in Atuona up Hiva Oa, Marquesas) weer en franzöösch Maler. Doröver herut hett he ok Keramiken, Holtsnittereen un Holtsnitte anfertigt. In de Apenlichkeit is he vör allen dör sien Biller ut de Süüdsee bekannt. Gauguin sien postimpressionistisches Wark hett stark de Nabis un den Symbolismus beinfloot. He weer Mitbegrünner vun den Synthetismus un wurr to en Wegbereiter vun den Expressionismus. Dormit speel he en wichtige Rull in de Entwicklung vun de europäisch Maleree.

Leven[ännern | Bornkood ännern]

Kindheit un Jöögd[ännern | Bornkood ännern]

Eugène Henri Paul Gauguin wurr an‘ 7. Juni 1848 in Paris boren. Sien Vater Clovis Gauguin weer en liberal Journalist, sien Moder weer Aline Marie Chazal, de Dochter vun de sozialistisch Schrieverin Flora Tristan y Morosco, en spaansch Fru mit peruaansch Wuddels. All bald nah de Gebort vun sien Söhn seech sück de Vader in‘ Verloop vun de Februarrevolution 1848 ut politisch Grünnen dwungen, Frankriek to verlaaten. 1849 hett de Familie en Schipp nah Peru nommen, wo de Moder vun Gauguin indlootriek Verwandten harr un wo de Vader plaanen de, en Zeitung to grünnen. De Vader is aber bi de Överfohrt storven. In de folgend Johren leev sien Fru mit de beid Kinner – Paul un sien öllere Süster – bi hör Unkel in Lima. Nahdem 1853 in Peru en Börgerkrieg utbraken weer, keem de Familie weer nah Frankriek torüch.

Gauguin hett dich bi Orléans en Internatsschool, dat Petit Séminaire de la Chapelle-St-Mesmin besöcht. To sein Schoolmeesters dor hör ok Bischop Félix Dupanloup, de hüm in kathoolsch Liturgie un Philosophie ünnerrichten dee. Tüschendör leev he aber ok för eenig Maand bi sien Moder, de in Paris en Sniedersalon apen makt harr; Gauguin hett dor denn en Marineschool besöcht. In dat Öller vun 17 Johren leet hüm sien „Marotte to flüchten“, as he dat sülvst utdrückt hett, de Seemannsloopbahn inslahn. 1865 is he as Offiziersanwärter in de Hannelsmarine intreden, later is he to de Kriegsmarine wesselt. Up disse Wies keem he ünner annern nah Süüdamerika, nah Indien un hett up en Forschungsreis ok den Polarkreis överschreeden. 1867, Gauguin weer up groote Fohrt, is sien Moder storven. As Vörmund för Paul harr se en Früend vun de Familie, Gustave Arosa, bestimmt. 1871 hett Gauguin sien Seemannsloopbahn beend.

Börgerlich Karriere[ännern | Bornkood ännern]

Paul Gauguin

Up Vermittlung vun Gustave Arosa nehm Gauguin 1872 en Stäe in en Bank in un keem överraschend good mit de nee Verhältnisse togang. He verdeen good as Börsenmakler, spekuleer buterdem spoodriek up eegen Reeknung un kunn sück bald en luxuriösen Levensstil leisten. 1873 hett he de Däänsch Mette-Sophie Gad heiraadt, mit de he nast fiev Kinner harr.

De Vörmund Gustave Arosa weer nich blots Geschäpsmann, he weer ok Kunstleevhaber un -sammler. In sien Haus hett Gauguin ünner annern Warken vun Eugène Delacroix, Gustave Courbet un Camille Corot kennenlehrt. Dorvan anreegt nehm Gauguin Ünnerricht un fung an in sien Freetiet sülvst to malen. 1876 gelung hüm dat to’n eersten (un eenzigen) Mal, en Bild in de Pariser Salon uttostellen: Sous-bois à Viroflay[1], en Landschap in‘ typisch Malstil vun de School vun Barbizon. 1879 wurr he inlaaden, an de veert Gruppenutstellung vun de Impressionisten deeltonehmen. In dat sülvig Johr hett he den impressionistischen Maler Camille Pissarro up de sien Landseet besöcht, um ünner sien Anleiten in free Natuur to malen. An veer wiederen so nömmten so nömmt Impressionisten-Utstellungen nehm Gauguin ok deel. He hett Bekanntschap mit tallriek impressionistisch Künstler makt, dorünner Edgar Degas, Pierre-Auguste Renoir un Édouard Manet un fung an, hör Warken to sammeln.

Entscheedung för de Maleree[ännern | Bornkood ännern]

Paul Gauguin: Blau Daaken bi Rouen (1884)

As he 1882 infolg vun en Börsenkrach sien Arbeit verlor, nehm Gauguin dat to’n Anlass, den Bankberoop ganz uptogeven. Tegen den Wedderstand vun sien Fru hett he beslooten, af nu blots noch to malen un dormit den Levensünnerhalt vun sien to bestrieden. Gauguin harr dormit rekent, dat he sück mit sien Maleree gau dörsetten kunn – he kunn sück dormit aber eerst in sien letzt Levensjohren en bescheeden Utkommen finanzeeren. Todem weer he bannig luunig un strietlüstig, wat ok nich dorto bidragen dee, dat he vöran keem. Van nu an weer sien ganz restlich Leven van immerwährend Geldsörgen präägt. He leev vun de Verkoop vun sien Biller, vun Towennen vun sien Bekannten, vun Hülpsarbeiten un vörövergahnd ok vun en lütt Arvdeel.

1884 truck de Familie nah Rouen in de Normandie, wiel dor dat Leven nich so düer weer, aber all wenig Maanden later is sien Fru mitsamt de Kinner to hör Familie nah Kopenhagen trucken. Gegen Enn‘ vun dat Johr reis ok Gauguin nah Kopenhagen; sien Plaan, sück do ras Vertreder vun en Segeldookfirma to etableeren, gung scheef. Nah en missglückt Utstellung vun sien Warken un hart Utnannersetten mit Mette hör Familie gung he denn alleen nah Paris torüch. Trotz de Trennung bleev dat Paar aber bit kört vör Gauguins Dood in Breefkuntakt. Gauguin führ aber af dissen Tietpunkt en unstet Wannerleven.

Bretagne, Karibik un Arles[ännern | Bornkood ännern]

Paul Gauguin: De Danz vun de veer Bretoninnen (1886)
Paul Gauguin: Landschap up Martinique (1887)
Paul Gauguin: Porträt vun den Vincent van Gogh, Sünnblömen malend (1888)

1886 gung he vör dree Maand nah Pont-Aven. Da bretoonsch Fischerdörp weer anseggt Künstler-Treffpunkt, later as School vun Pont-Aven betekend. Gauguin sien Arbeiten funnen de Anerkennung vun de Malerkollegen. „Ich arbeite hier viel und mit Erfolg“, schreev he an sien Fru. „Man achtet mich hier als den stärksten Maler, jedoch bringt mir das nicht einen einzigen Sou mehr ein […] Ich lebe auf Kredit, und die Geldsorgen lassen mich gänzlich verzagen.“ Weer torüch in Paris, fung he tosommen mit en Pötter an, Keramiken hertostellen. De fantasievull verzeerten Potten speegeln den Infloot vun präkolumbisch Keramiken, de Gauguin siet sien Kindheit in Peru kennen dee. Finanziellen Spood harr he dormit aber ok nich. Tegen Enn‘ vun dat Johr hett he över den Pariser Kunsthannelsmann Theo van Gogh de sien Bröer Vincent van Gogh kennen lernt.

Een vun de Gründe för Gauguin sien Uphollen in de Bretagne weer sien Söök nah en eenfak, oorsprünglich Leven. 1887 führ hüm disse Söök in wiede Fernen: Gemeensam mit den Künstlerfrüend Charles Laval hett he in‘ April en Schippfohrt nah Panama ünnernommen. „[…] ich gehe nach Panama, um dort wie ein Wilder zu leben“, schreev he Anfang April 1887 an Mette Gauguin. De Realität seech aber anners ut. Sien finanzielle Schwierigkeiten weern nu so dramatisch, dat he dwungen weer, sück as Arbeiter an den Bau vun de Panamakanaals to verdingen. In‘ Juni sünd de beid Maler wieder reist, nah en anner Paradies as se meenen: „[…] ein schönes Land mit einem leichten und billigen Leben – das ist Martinique“, schreev Gauguin an sien Früend Émile Schuffenecker. Anfangs weer Gauguin van sien Upenholt up Martinique begeistert, aber bald wurr he swoor an Ruhr un Malaria krank, so dat he notgedrungen in‘ November weer nah Frankriek torüch keem, wo he sück man blots langsam vun sien Krankheiten verhaalen dee. Trotz all sien Schwierigkeiten weer de Reis in künstlerisch Hensicht spoodriek; Gauguin broch mehr as twintig Biller mit nah Huus.

In de folgend dree Johren pendel Gauguin tüschen Paris un de Bretagne. Dor wurr he to’n Middelpunkt vun en lütten Grupp vun Künstlern, vun de eenig later as de Nabis bekannt wurrn sünd. Gemeensam mit Émile Bernard hett Gauguin en nee Stilrichtung entwickelt, den Synthetismus.

In‘ Oktober 1888 folg Gauguin en Vörslag vun Vincent van Gogh, mit hüm in dat süüdfranzöösch Arles gemeensam to leven un to arbeiten. De vun Konflikten belast Beziehung enn nah twee Maand mit den nie völlig klärten Vörfall, in de sien Verloop van Gogh sück nah en Striet mit en Stück vun sien Ohr afsnieden dee. Gauguin is doruphen denn weer nah Paris flücht.

Eerst Upenholt in Polynesien[ännern | Bornkood ännern]

Paul Gauguin: Fruen an‘ Strand (1891)

Siet Enn‘ vun de 1880er Johren harr Gauguin mit de Gedanken speelt, in de Tropen to leven un to malen. He hett lang tüschen de Eilannen Madagaskar un Tahiti schwankt, hett sück denn aber för Tahiti entscheeden. In Gauguins Vörstellung weer Tahiti en exotisches Paradies, wo he, ahn arbeiten to mööten, en oorsprünglich, glükelk un meest kostenfree Leven würr führen können. De „glücklichen Bewohner eines unbeachteten Paradieses in Ozeanien kennen vom Leben nichts anderes als seine Süße. Für sie heißt Leben Singen und Lieben“, schreev he Enn‘ 1890 den däänschen Maler Jens-Ferdinand Willumsen.

En recht spoodriek Versteigerung vun sien Biller broch de Reisekosten in un 1891 hett he de Reis nah Tahiti makt. Dor ankommen, muss he aber faststellen, dat de Realität mit sien Erwartungen so gor nich övereenstimm. Christianiseerung, Hannel un Kolonialherrschap (Tahiti weer siet 1880 franzöösche Kolonie) harrn dat „exotisch Paradies“, sofern dat dat överhoopt mal geven harr, zerstört. In de Hööftstadt Papeete leev de inheimisch Bevölkerung in ärmlichen Wellblickhütten, westlich Kleedasch harr de traditschonelle Dracht ersett, Religion un Traditschonen weern vun de Missionaren ünnerdrückt wurrn. De Levenswies vun de witt Böverschicht weer meest nipp un nau so as in Frankriek. Up de Flucht vör de europäisch Zivilisatschoon hett Gauguin en Hütt in dat Dörp Mataiea, 40 km vun Papeete entfernt miet. He hett – mit ehder wenig Spood – de Landsspraak lernt. Bald leev he mit en 13-johrig Tahitianerin tosommen, de hüm faken as Modell dee. So entstunnen tallriek Biller mit tahitiaansch Motiven. Se geevt aber nich dat Tahiti weer, dat Gauguin umgeeven dee, sonnern de exotisch Welt in prachtig Farven, de sück Gauguin erdröömt hett.

Während dissen Upenholt fung Gauguin mit de Arbeiten an sein Book Noa Noa (Duft) an. In disse Beschrieven vun sien Leven up Tahiti mischt sück Erlebtes mit Erfundenem; ok weer dat sien Afsicht, mit dat Book bi dat europäisch Publikum Verständnis för sien Kunst to wecken. Noa Noa, dat Gauguin sülvst illustreert hett, keem 1897 rut.

Paul Gauguin um 1891

Anfang 1892 hett Gauguin Blood speet un he wurr in dat Krankenhuus vun Papeete inleefert, dat he aber ut Geldmangel ok bald weer verlaaten hett. To de gesundheitlich Probleme keemen ok noch finanzielle. Dat mitbrocht Geld weer upbruukt, un ünner den Druck vun de Umstände hett Gauguin beslooten, weer nah Frankriek torüch to gahn. Ok harr he Hoopnung, dat de 66 up Tahiti entstahn Gemälde hüm nu endlich den Dörbröök as fiert Künstler bringen deen. In‘ August 1893 weer he weer in Paris; de Reisekosten övernehm de franzöösch Staat.

All bald nah Gauguins Rückkehr funn en Utstellung vun sien Biller statt. Se wurr vun de Künstlerfrüenden un en Grupp vun Schriever hooch lobt, in de breet Apenlichkeit sünd de Biller aber up Unverständnis un Spott stött.

En Arvschap hett dat 1894 mögelk makt, dat he sück en grötter Atelier anmieten kunn. Dat hett he denn exotisch utsmückt un leev dor mit en Mulattin tosommen. In dat sülvig Johr hett he sück bi en Haueree in de Bretagne en Knökel braken. De Verletzung wurr nie mehr ganz heel. Torüch in Paris, muss he faststellen, dat sien Leevste afhaun weer. Sien Atelier harr se vörher utrüümt, blots sien Biller hett se hüm laaten. Wiedere Fehlschläge geev dat ok in de Folgetiet, un Enn‘ 1894 hett Gauguin, enttäuschert un verbittert, beslooten, sück endgültig vun de ziviliseert aftowennen un nah Tahiti torüch to gahn.

Tweet Upentholt in Polynesien un Dood[ännern | Bornkood ännern]

In‘ September 1895 weer Gauguin weer in Papeete un muss enttäuscht faststellen, dat de Europäisierung vun de Insel intüschen wieder vörankommen weer. Mit Hülp vun sien Nahbers hett he sück an de Küst dicht bi Papeete en traditschonell Hüüt upbaut un nehm weer en bannig jung Deern bi sück up. Sie broch Enn‘ 1896 en Dochter to Welt, de aber bald storven is, un 1899, as se weer nah hör Öllern torüchgahn weer, den Söhn Emile.

Bald nah de Ankunft verschlechter sück Gauguin sien Gesundheitstostand. To de Pien in’t Been keem en Huututslag as Folg vun en Syphilis. Ok de finanziell Situatschoon geev Anlass to Sörg, wiel toseggt Geldsendungen ut Frankriek utbleven. Gauguin leev vun Water un Ries, he weer vertwiefelt. Anfang 1897 kreeg he ut de Verkoop vun Biller in Europa, wat en vorövergahnd finanziellen Upswung broch, sien Gesundheit verschlechter sück wieder. He harr nu ok Hartproblem un en chronisch Oogenentzündung. De Nahricht vun de Dood vun sien Dochter Aline, de in Kopenhagen an en Lungenentzündung storven weer, verstark sien Swoormoot tosätzlich.

Paul Gauguin: Woher kommt wi? Well sünd wi? Wohen gaht wi? (1897)

Nah en Hartanfall an‘ Enn‘ vun dat Johr nehm Gauguin all sien Kraft tosommen un hett binnerhalv vun veer Week dat 139 x 375 cm groot Bild Woher kommt wi? Well sünd wier? Wohen gaht wi?, da testamentarischen Charakter hett. Anschließend ünnernehm he en Versöök, sück mit Arsen ümtobringen. An de Folgen hett he weekenlang leeden. Sien Gesundheitszustand bleev wiederhenn slecht; merhmals weer he in de nächsten Johren dwungen, sück in’t Krankenhuus behanneln to laaten.

Paul Gauguin: Le Sourire, Holtsnitt (1899)
Paul Gauguin: Landschap up La Dominique (Hiva Oa) (1903)

1898 dwung hüm de Geldmangel, vörövergahnd mit dat Malen upthören un stattdessen en slecht betallt Stäe as Tekner bi dat Bauamt in Papeete antonemmen; 1899 wurr he Mitarbeiter bi de satirisch Tietschrift Les Guèpes (De Wispels); later grünn he en eegen Tietschrift Le Sourire (Dat Lächeln). Beid Publikationen hett he dorto bruukt, um tegen de Beamten vun de Kolonialverwalten un tegen Missionare, de he Heuchelee vörsmeet, to Felde to trecken. Währenddessen fung de Kunstwelt in Europa so nah un nah an, up Gauguin sien Wark upmarksom to wurrn. So kunn he 1900 mit Ambroise Vollard, en vun de inflootrieksten Kunsthannelsmann ut sie Tiet, en Verdrag afsluuten, de hüm en bescheeden, aber regelmatig Inkommen sekern de. Dormit weer de Künstler to’n eersten Mal in de Laag, vun den Ertrag vun sien Maleree to leven.

Up Tahiti föhl sück Gauguin tonehmend unwohl. De Insel weer hüm to düchtig vun de Europäer beingfloot, dat Leven dor to düer und he söch nah nee Indrücke un Anregungen för sien Maleree. In‘ Harvst 1901 truck he nah Atuona, den Hööftoort vun de Marquesas-Insel Hiva Oa. De rund 1600 Kilometer vun Tahiti weg liggend Insel weer ok Deel vun dat franzöösch Kolonialriek, harr aber hör Oorsprünglichkeit starker bewohrt.

Up Hiva Oa hett Gauguin weer en Hütt erricht. Wedder weer hüm en 14-johrig Deern togliek Levensgefährtin un Modell; ok se broch hüm, nahdem se sück vun hüm trennt harr, en Kind to Welt. Gauguin hett sück ok weer för de Rechte un Interessen vun de inheimisch Bevölkerung insett un greep de kathoolsch Kark scharp an. Sien provozeerend un verletzend Verhollen broch hüm bald weer in Konflikt mit de Obrigkeit. De ständigen Utnannersetten hebbt denn letztlich to en Veroordeelen vun de Künstler wegen Verleumdung to en Haft- un en Geldstraaf, de sien finanziellen Mögelkeiten bi wieden översteeg. Gauguin weer mittlerwiel bettlägerig wurrn un hett sien Pien mit Morphin bekämpt. Bevör he wieder rechtlich vörgahn kunn, is he, 54-johrig, an 8. Mai 1903 storven. He is up Hiva Oa begraben.

Wark[ännern | Bornkood ännern]

Anfang as Impressionist[ännern | Bornkood ännern]

Paul Gauguin: De Waschfruen vun Pont-Aven (1886)

Bevör he sien eegen Weg funn, hett sück Gauguin sien Maleree an Vörbiller, de sien Umgevung hüm booten de, hollen. He hett in den Stil vun den Impressionismus malt, de dormals fortschrittlichst Malwies, de ok sien Malerfrüenden un sien Lehrer Camille Pissarro verplicht weern. Sien Biller ut disse Tiet wiesen de charakteristischen Markmalen vun dissen Stil up, bispeelswies dat Verswemmen vun de Formen un de Technik, ünnerscheedlich rein Farven mit mit völ lütt Pinselstreeken dicht nebennanner to setten, so dat se den Betrachter eerst ut en gewissen Afstand as Mischfarben erschienen. Sien bevörtoogt Thema weer, as bi völ Impressionisten, de Landschap; dat eenzig Aktbild, dat Gauguin in disse Tiet malt hett, Suzanne neihnd, lett as Vörbild de vun hüm bewunnert Maler Edgar Degas erkennen.


Nee Utdrucksformen[ännern | Bornkood ännern]

1888, nah sien Reise in de Karibik, fung Gauguin an, en nee, eegenständig Malwies to entwickeln. De Utnannersetten mit de Künstlerfrüenden in Pont-Aven un mit de Warken vun Vincent van Gogh hebbt hüm dorbi wichtig Impulse geven. Anfang 1891 weer disse Prozess afslooten. Gauguin harr nu sien eegen Bildspraak funnen, de he, völfältig varieert, bit an dat Enn‘ vun sien Leven bibehollen hett. In de Literatur wurrd disse Stil mal as Nahimpressionismus, denn weer as Synthetismus, aber ok as Symbolismus oder Primitivismus betekent. Unafhängig vun deroordig Inoordnungen kann grundsätzlich seggt weer, dat Gauguin in sien Maleree to eenfak, oorsprünglich Gestaltungen torüchkommen wull. Vun de Rückbesinnung up de Kunst vun old Kulturen hett he sück en Verjüngung un Erneeerung vun de Maleree verspraken. 1897 schreev Gauguin, de sück sülvst geern as „Wilden“ beteken dee, an sien Früend Daniel de Monfreid: „Halten Sie sich stets die Perser vor Augen, die Kambodschaner und ein wenig die Ägypter!“

Gauguin hett sück vun dat in de Maleree siet Johrhunnerten anstreevt Ziel, en Illusion vun de Realität to schaffen, afwendt. Sien Biller sullen nich de sichtbor Wirklichkeit weergeven, sonnern Utdruck vun Geföhl und Gedanken ween (dat ist de Grundidee vun den Synthetismus un den Symbolismus; Gauguin hett sück sülvst as Synthetisten un Symbolisten betekent). He hett sien Bestreeven in en Breef an den Früend Schuffenecker van‘ 14. August 1888 düütlich makt: „Malen Sie nicht zu viel nach der Natur. Das Kunstwerk ist eine Abstraktion. Ziehen Sie es aus der Natur heraus, indem Sie vor ihr nachsinnen und träumen.“

Malwies[ännern | Bornkood ännern]

Paul Gauguin: Tangsammlerinnen II (1889)

Um de Wirkung vun sien Biller to erhöhen, greep Gauguin to dat Middel vun de Vereenfachung. Sien künstlerisch Vörgahn lett sück bispeelswies an dat Bild Tangsammlerinnen (II), entstahn 1889 in de Bretagne, good beobachten: Gauguin minneseer un vereenfak de Formen vun de Personen un de Dinge. He verwisch de Formen nich mehr, as noch in sien impressionistisch Phase, sonnern grenz se in hör ünnerscheedlich Farvlichkeit klor vun‘nanner af. Faken betont un dunkel Umrandungslien de Formen tosätzlich (Cloisonismus).

Ok de Völfalt vun da Farven, de in de Natur dör de Wirkung vun Lucht un Schaa entsteiht, hett Gauguin vereenfakt, indem he de to eenheitlich Flachen tosommenfaaten dee. Dorbi richt sück de Farbigkeit in dat Gemälde nich unbedingt an dat natüürlich Utsehn vun de dorstellt Gegenstände. De rosafarben Strand, dat türkis-gröön Meer, de geele Hund gehorch Gesetzmäßigkeiten, de dör de Farvkompositschoon binnerhalv vun dat Bild bestimmt sünd. Typisch för Gauguin, besünners för sien Biller ut de Süüdsee, is dat Verwennen vun besünners lüüchtend Farven, de faken in Komplementärkontrasten tegen’nanner sett sünd, ahn dat de Biller dordör disharmonisch wirken. „Es ist unglaublich, wie man so viel Geheimnis in so leuchtende Farben hüllen kann“, sall de Dichter Stéphane Mallarmé eenmal vör Gauguin sein Biller seggt hemm.[2]

Paul Gauguin: Wie? Bist du eifersüchtig? (Aha oe feii?) (1892)

Während Gauguin de Modelleeren vun de Körper dör Körperschaa stark minneseer, hett he meest kumplett up Slagschaa verzicht, um de Slootenheit vun de Kompositschoon nicht o stören. Sülvst ünner tropisch Sünn präsenteeren sück Gauguin sien Personen un Dinge dorüm ahn Schaa. Ebenso hett he sück in dat Interesse vun de Bildkompositschoon över de Regeln vun de Perspektive wegsett. De veer Tangsammlerinnen, de in dat glieknaamig Gemälde vun links ankommen, hebbt kien gemeensam Fluchtlien (de tweet Person ist o groot, de beid achtersten to lütt). An‘ rechten Bildrand is dat Been vun en Peerd to sehn, dat – perspektivisch Richtigkeit vorutsett – riesig ween moot.

He nun weer hett Gauguin Deelen vun de Umgegen vun sien Figuren mit bloßen „Mustern“ oder Ornamenten gestalt, so bispeelswies de linke bövere Eck vun dat Bild Wie? Du bist eifersüchtig? van 1892. He hett aber nie den Träe to de völlig Abstraktschoon makt; disse Bildberieken laaten immer ok Assoziationen to real Dingen (Water, Strand) to.

All de nömmt Matnahmen tosommen bewirken de starke Flächigkeit vun Gauguin sein Biller (also dat wietgahnd Fehlen vun en Ruumindruck) un hör besünners dekorativ Wirkung.

Adaptionen[ännern | Bornkood ännern]

Gauguin sien Maleree weer apen för Inflooten ut ünnerscheedlichst Richtungen – ut tietgenössisch Biller, vör allen aber ok ut de Kunst vun ünnergahnd oder exotisch Kulturen. Hen un weer övernehm he frömd Bildlösungen direkt in sein eegen Warken; as Vörlaag deen hüm in disse Fällen sien umfangriek Sammlung an Reproduktionen vun Kunstwarken un Kunstpostkorten, de he ok up sien Reisen in de Süüdsee mitnehm. So lett sück bispeelswies de Körperhaltung vun de anbedend Fruen in la Orana Maria (Gegrüßet seist Du, Maria) (1891) up Figuren in de Wandreliefs vun de Tempelanlaag vun Borobudur/Java torüchtoführen. De as upreet sitten, streng in’t Profil weddergevend Fruen in Der Markt (1892) dorgegen hebbt hör Vörbild in altägyptischen Graffmalereen.

Themen[ännern | Bornkood ännern]

Paul Gauguin: Herrliches Land (Te nave nave fenua) (1892)
Paul Gauguin: Gottes Söhn (Te tamari no atua) (1892)

Gauguins Streven nah en eenfak, oorsprünglich un unverbillert Leven speegelt sück in sien Motivwahl weer. Ofschons he en grooten Deel vun sien Leven in Paris verbrocht hett, hett he städtisch Themen ganz selten malt, nah 1888 wohrschienlich blots noch en eenzig Mall (Dat verschneet Paris, 1894). He hett de ländlich Bretagne vörtrucken, hör Landschap un hör Minschen, later de vun hüm as oorsprünglich ansehn Welt vun de Tropen.

An‘ bekanntesten is Gauguin för sien Gemälde mit Motiven vun de Süüdsee. Mit hör leuchtend Farven, de üppig Plantenwelt, de müßiggängerischen, bunt- un licht antrucken Minschen geevt se aber nich de Wirklichkeit weer, sonnern dat exotisch Paradies, dat sück de Maler tosommendröömt, aber in de Realität vergevens söcht hett. To dat Paradies hörrt de „Eva“, de meest de Tüüg vun Gauguin sien jeweilig Partnerin drocht. Ofschons faken licht bekleed oder ahn Kleedasch, wirken disse Fruengestalten nich eegentlich verführerisch. Hier speegelt sück Gauguin sien Vörstellung vun den paradiesischen Oortostand, wo Nackigkeit un Sexualität sülvstverständlich sünd. „Die Reinheit beim Anblick des Nackten und der ungezwungene Umgang der Geschlechter untereinander: Die Unkenntnis des Lasters bei den Wilden […]“ is dorto sien Kommentar in Noa Noa.[3]

En ganz Reeg vun Biller betüügt Gauguin sien Utnannersetten mit Themen vun de Religion un de Theosophie, ünner annern De Vision nah de Predigt oder De Kamp vun Jakob mit den Engel (1888), De Geist vun de Dooden halt Waak (1892), Gottes Söhn (1896), Woher kommt wi? Well sünd wi? Wohen gaht wi? (1897). Dat weer de Tietgeist, aber ok up eenig vun sien Früenden ünner de Nabis „[…] harr dat mystisch un religiöös Gedankengoot vun de Theosophie un de esoterisch etenschap grooten Infloot.“[4] Up Tahiti hett he sück vergevens drum kümmert, Genaueres över de Mythen vun dat Volk in Erfohrung to bringen, denn de mündlich Överleeferung weer afreeten un en Schriftspraak geev dat dor nie. As Teken vun sien Beschäftigung mit de Legenden vun de Südsee kann man up mehreren Billern (De Geist vun de Dooden halt Waak, Gottes Söhn) en lütt dunkelhuutig, swaart kledd Wesen, dat as ‚Geist vun de Dooden‘ interpreteert wurrn kann.

Gegrüßet seist du, Maria un Gottes Söhn griept Motive vun de Bibel up, wobi Gauguin nich bang weer, dat biblisch Geschehen in en tropisch Ümgegend to versetten. Seker weer dat sien Anliggen, de vun hüm bannig stark bekämpt Amtskarks dat Bild vun en rein, unverdürben Christendom entgegen to hollen.

Keramik un Holtsnittereen[ännern | Bornkood ännern]

Tahitisch Deern, um 1896

In‘ Winter 1886/87, de he in Paris verbrocht hett, hett Paul Gauguin – dorin anleit vun en befrüendten Keramiker – Plastiken un Potten ut Toon anfertigt. Ünner annern leet he sück dorbi vun oldamerikaanschen Koppgefäßen inspireeren, de he as Kind in Peru kennenlehrt harr. He hett sück dormit eerstmals den Kunstwarken vun anner Kulturen towendt, de hüm later so stark beinflooten sullen.

Während sien Uphollen in de Süüdsee hett sück Gauguin de Holtsnitteree towendt. So entstunnen Holtreliefs un Skulpturen, in de Elemente vun de dortig Snitzkunst upgreepen sünd. Völ vun de Skulpturen besitten, „Götzen“ dorstellend, de Anmooten vun magisch Objekte.

Rezeption[ännern | Bornkood ännern]

Kunstmarkt[ännern | Bornkood ännern]

All bald nah Gauguin sien Dood fungen – tonächst vereenzelt – Sammler an, sück för sien Wark to interesseeren. Dat leeg nich toletzt an de „Mythos Gauguin“, de he sülvst, sien Kunsthändler un Früenden in de vörangahn Johren upbaut harr. So kunn Daniel de Monfreid Gauguin, de geern weer torüchkommen wull, 1902 nah Hiva Oa schrieven: „Derzeit sind Sie dieser unerhörte, legendäre Künstler, der aus dem fernen Ozeanien seine verstörenden, unnachahmlichen Werke sendet […] Sie dürfen nicht zurückkommen! […] Kurz, Sie genießen die Unantastbarkeit der großen Toten, Sie sind in die Kunstgeschichte eingegangen.“[5] De wassend Akzeptanz sloh sück in de Summen daal, de för Gauguin sien Biller betahlt wurrn. Leeg de Pries Enn‘ vun de 1890er Johren noch bi bescheeden 150 bis 500 Francs, bedroog he 1904 all 3000 Francs un steeg immer wieder.

1957 wurrn för dat Stillleven mit Appels un Blömen (1901) 104 Million (old) Francs betahlt, 1980 för De Strand vun Pouldu 2,9 Million US-Dollar. Hüüd tellt Gauguin to de an hööchsten hannelt Künstler. Den aktuellen Priesrekord hollt De Mann mit de Axt (1891), de 2006 för 45,7 Million US-Dollar en nee Eegendömer kreeg.

Nahfolger[ännern | Bornkood ännern]

Paula Modersohn-Becker, Kinnerakt mit Goldfischglas (1906/1907)

En groot Tall vun Maler ut sien Tiet un kommend Tieden hebbt ut Gauguins Wark Impulse för hör eegen Schaffen trucken. Mit sien Afkehr vun dat Nahmaken vun de sichtbor Wirklichkeit hett he en Weg wiest, de letztlich in de Abstraktschoon führen dee, weshalb he af un to weer, tosommen mit Vincent van Gogh un Paul Cézanne, as een vun de ‚Vaders vun de Moderne‘ betekent wurrd.

De Maler vun de Künstlergrupp ‚Les Nabis‘ hebbt sück utdrücklich up Gauguin as Lehrer un bewunnert Vörbild beropen. Se hebbt vun hüm de Prinzipien vun den Synthetismus, de Flachigkeit un de dekorativ Bildwirkung övernommen. Henri Matisse un wiedere Fauvisten hebbt sück an sien Bildupbau dör Farvflächen un an sien lüchtend Farvigkeit orienteert.[6].

De düütsch Malerin Paula Modersohn-Becker hett während een vun hör Paris-Reisen 1906 Biller vun Paul Gauguin kennenlehrt[7] un övernehm för eenig Tiet nich blots sien lüchtend Farvigkeit, sonnern ok tropisch anmoodend Motive in hör eegen Wark. Wenig Johren later, Gauguin sein Biller weern intüschen – vör allen dör den Sammler Karl Ernst Osthaus – in Düütschland bekannt wurrn, kreegen de düütsch Expressionisten dör hüm wichtig Impulse. De Maler vun de Brügg un vun den Blau Rieder greepen nich blots sien Formvereenfachung un subjektiv Farvigkeit up, völ vun de hebbt as Gauguin in de Kunst vun ‚primitiv‘ Kulturen nah Vörbiller för en Erneuerung vun hör eegen Maleree söcht.

Belletristik[ännern | Bornkood ännern]

Wiel Gauguin sein avendüerlich Leven in wiet Deelen en Romanstoff gleek, bleven belletristisch Bearbeitungen nich ut. 1919 schreev W. Somerset Maugham den Roman The Moon and Sixpence (Sülvermaand un Koppermünt) över en Börsenmakler, de sien Familie verlaaten deiht, um sück ganz de Maleree to widmen, un denn up Tahiti starven deiht. 2003 hett de peruanische Schriever Mario Vargas Llosa Das Paradies ist anderswo, en literarische Düppelbiografie över de franzöösch Sozialistin un Fruenrechtlerin Flora Tristan un hör Enkel Paul Gauguin.

Filme[ännern | Bornkood ännern]

  • De Oogen vun den Wulf. (OT: Oviri / Gauguin, le loup dans le soleil), Speelfilm, Däänmark, Frankriek 1985/86, 87 Min., Regie: Henning Carlsen, u. a. mit Donald Sutherland as Gauguin un Max von Sydow as August Strindberg[8]
  • Paradise Found (dt.: Paradies – Die Leidenschaften des Paul Gauguin), Speelfilm, Australien, 2003, 89 Min., Regie: Mario Andreacchio, u. a. mit Kiefer Sutherland as Paul Gauguin un Nastassja Kinski as Mette Gauguin[9]

Literatur[ännern | Bornkood ännern]

Böker vun Paul Gauguin[ännern | Bornkood ännern]

  • Noa Noa, dt. vun Luise Wolf, Cassirer, Berlin 1920

Böker över Paul Gauguin[ännern | Bornkood ännern]

  • Gudrun Inboden: Mallarmé und Gauguin. Absolute Künste als Utopie, Verlag J. B. Metzler, Stuttgart 1978, ISBN 3-476-00391-4
  • Hans Kaufmann u. Rita Wildegans: Van Goghs Ohr: Paul Gauguin und der Pakt des Schweigens. Osburg Verlag, Berlin 2008, ISBN 3-940731-14-5
  • Joan Minguet: Paul Gauguin, dt. vun Monika Miofsky, Parkland, Stuttgart 1995, ISBN 3-88059-809-6
  • Eckhard Hollmann: Paul Gauguin – Bilder aus der Südsee, Prestel, München 1996, ISBN 3-7913-1648-6
  • Georg-W. Költzsch (Hrsg.): Paul Gauguin – das verlorene Paradies, DuMont, Köln 1998, ISBN 3-7701-4199-7
  • Debora Silverman: Van Gogh and Gauguin: The Search for Sacred Art (engelsch), Farrar Straus & Giroux, New York, 2004, ISBN 978-0-374-52932-1

Enkeld Nahwiesen[ännern | Bornkood ännern]

  1. Dat Bild befind sück hüüd in Kopenhagen; en Afbildung dorvan is up de Websteed vun de Glyptothek to sehn.
  2. Zitiert nah Költzsch, Paul Gauguin, S. 102.
  3. Ziteert nah Költzsch, Paul Gauguin, S. 94.
  4. Claire Frèches-Thory und Ursula Perucchi-Petri (Hrsg.): Die Nabis – Propheten der Moderne, S. 21.
  5. Ziteert nah Költzsch, Paul Gauguin, S. 247.
  6. Gilles Néret: Matisse, S. 26 ff.
  7. Ut en Breef vun hör Mann Otto Modersohn an Gustav Pauli van 1919, in: Marianne Bohlmann-Modersohn, Otto Modersohn – Leben und Werk, S. 236
  8. Inhaltsangabe von 3sat, IMDb Titel|tt0091712|Oviri
  9. IMDb Titel|tt0287624|Paradise Found

Weblenken[ännern | Bornkood ännern]

Paul Gauguin. Mehr Biller, Videos oder Audiodateien to’t Thema gifft dat bi Wikimedia Commons.